Projekt Schule-Kinder

Ausgangslage

Das Billenetz hat zunächst an in zwei Grundschulen der Projektregion, inzwischen zusätzlich auch an einem Gymnasium und einer weiteren Grundschule, modellhaft ein Kooperationsprojekt implementiert: MitarbeiterInnen der Kinder- und Jugendhilfe verlegen einen Teil ihres Arbeitsplatzes in die Schule und übernehmen die Rolle einer „intermediären Instanz”, die zwischen schulischem sowie familiärem und sozialem Umfeld vermittelt. Durch diese Verbindung von schulischer und nachgehender Sozialarbeit, die im Vorfeld der Hilfen zur Erziehung angesiedelt ist, kann frühzeitig und wirksam auf Schulprobleme reagiert werden.

Aufgaben und Ziele

Große Bedeutung hat die Zusammenarbeit mit der regionalen Beratungs- und Unterstützungsstelle (REBUS) und mit der Straßensozialarbeit. Das Teilprojekt wird von dem Arbeitskreis Jugendhilfe – Schule fachlich begleitet, der unter Einbeziehung weiterer relevanter Akteure regelmäßig tagt.

Wichtiger Bestandteil des Teilprojektes Schule-Kinder ist die Einbeziehung der Eltern z.B. durch das Elterncafé an der Schule Fuchsbergredder, in dem neben Gesprächsangeboten unter anderem auch Stellenanzeigen an Eltern verteilt werden um sie zur Arbeitssuche zu ermutigen. Ein Grundgedanke des Projekts ist, dass sich Eltern, Lehrer und Sozialpädagogen frühzeitig zusammensetzen, um Probleme der Kinder gemeinsam anzugehen. Hierzu soll auch ein Konzept zum Familientraining beitragen, das auf Überlegungen aus einer gemeinsam mit dem Jugendamt Hamburg-Mitte durchgeführten Zukunftswerkstatt beruht.

Durch die bisherige Arbeit des Projektes und die fachliche Begleitung durch den Arbeitskreis hat sich die – auch bundesweit inzwischen vehement eingeforderte - strukturelle Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Schule innerhalb der Lernenden Region bereits sehr positiv entwickelt. Mit einem innovativen Begriff von Jugendhilfe, der deren eigenständigen Bildungsauftrag betont und deren Verhältnis zum Bildungssystem neu definiert, kann das BILLENETZ im Zusammenwirken mit weiteren sozialräumlichen Akteuren entscheidend dazu beitragen, auf diesem Sektor in Hamburg neue Strukturen zu entwickeln.

Erwartete Ergebnisse:

Wir schätzen die Aussichten auf eine Erreichung dieser Ziele als gut ein. Gründe dafür sind der erfolgreiche Verlauf des Teilprojektes, die effektive Zusammenarbeit der Akteure und die fachliche Begleitung durch den Arbeitskreis, sowie die Einbeziehung von Entscheidungsträgern und externen Experten im Rahmen von Fachgesprächen und -konferenzen.

Projektpartner

Die Stiftung Das Rauhe Haus ist mit einem regionalisierten Angebot an über 100 Standorten im Großraum Hamburg präsent. In der Projektregion verfügt der Bereich Kinder- und Jugendhilfe über stationäre Wohnangebote, ein integratives Tagesgruppenangebot und bietet Erziehungsbeistandschaften und sozialpädagogische Familienhilfen an.

Die Sprachheilschule Fuchsbergredder richtet sich an Kinder aus dem Einzugsgebiet Billstedt, deren Sprache- und Kommunikationsverhalten in so hohem Maße beeinträchtigt ist, dass sie beim Besuch einer Regelschule gegenüber anderen Schülern erheblich benachteiligt wären.

An der GHR-Schule am Pachthof mit Einzugsgebiet Horn und Billstedt sind ein Grossteil der SchülerInnen MigrantInnen aus insgesamt 19 Ländern. Viele SchülerInnen wachsen in einem problembeladenen familiären Umfeld auf. Seit dem Schuljahr 2000/1 führt die Schule einen Modellversuch zur „Sechsjährigen Grundschule“ durch.

Die Grundschule Rahewinkel liegt in Mümmelmannsberg, einem Einzugsgebiet mit ebenfalls sehr hohem Anteil an Migranten-Familien und hohem Arbeitslosen-Anteil.

Das Gymnasium Billstedt beteiligt sich am Projekt Schule-Kinder im Rahmen der Entwicklung zur Ganztagsschule.

 
aul