Modellkonzept Ganztagsschule im Sozialraum

Ausgangslage

Ausgehend von Fragestellungen rund um die Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule hat sich der Billenetz-Arbeitskreis Jugendhilfe-Schule intensiv mit dem Thema „Ganztagsschule im Sozialraum“ auseinandergesetzt, das gleichzeitig auch ein wichtiges Querschnittsthema des Netzwerkes insgesamt ist.

Dabei geht es nicht primär um die Einrichtung von Ganztagsschulen an sich, sondern um die Entwicklung eines Modellkonzeptes, um diese Schulform innerhalb des Gemeinwesens optimal zum Funktionieren zu bringen. Eine effektive Umsetzung des Ganztagsschulkonzeptes hat zwei Ebenen zu berücksichtigen:

Stand der Umsetzung

Seit Sommer 2004 wird im Rahmen des Arbeitskreises ein Modellkonzept „Ganztagsschule im Sozialraum“ unter Einbeziehung aller sozialen, kulturellen, sportlichen Akteure im Stadtteil bildungsbereichsübergreifend entwickelt und umgesetzt. Dabei sollen die „Gelingensbedingungen“ für eine erfolgreiche Kooperation der relevanten Akteure erprobt und evaluiert werden. Das Konzept wird deshalb nicht nur die möglichen Schnittstellen zwischen Jugendhilfe und Schule zu berücksichtigen haben sondern alle gemeinsamen Handlungsfelder einbeziehen, um der Problemvielfalt konstruktiv zu begegnen.

Zu den Primärträgern der bezirklichen Jugendhilfe gehören die offene Kinder- und Jugendarbeit, der Allgemeine Soziale Dienst und die regional tätigen Träger von Hilfen zur Erziehung. Daneben haben Kindertagesheime, Vorschulen sowie Versorgungs- und Beratungseinrichtungen einen ebenso großen Einfluß auf die Sozialisation, wie regionale Unternehmen, Sport- und Stadtteilvereine, Kultureinrichtungen und Geschichtswerkstätten. Aufgrund der bestehenden Querbezüge wird ein regelmäßiger Austausch mit dem BILLENETZ-Arbeitskreis „Schule und Wirtschaft“ gewährleistet Als Projektregion wurde das Gebiet „Horn-Südost“ um die Haupt- und Realschule Hermannstal ausgewählt, das für das Vorhaben besonders geeignete Voraussetzungen bietet, da es keine über das normale Maß hinaus gehenden signifikanten Problemlagen aufweist. Auch besteht hier eine hohe Motivation unter den beteiligten Akteuren.

Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines Modellkonzepts („Road-Map“) für Ganztagsschulen innerhalb eines Sozialraumes, das die Problembereiche beschreibt und anderen Projekten Möglichkeiten und Wege der Umsetzung aufzeigt.

Als erster Schritt wurde an der Schule Hermannstal durch eine Sozialpädagogin des Rauhen Hauses das Elterncafe eingerichtet. Zweimal pro Woche haben hier Eltern die Möglichkeit, in gemütlicher Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen mit SozialpädagogInnen und LehrerInnen ins Gespräch zu kommen. Das Themenspektrum ist breit: es geht um Leistungen und Verhalten der Kinder in der Schule genauso wie um allgemeine Erziehungsfragen, Sprachprobleme und Arbeitssuche der Eltern, und vieles mehr. Im Elterncafe werden auch gemeinsame Aktivitäten angeboten (z.B. Basteln im Advent, gemeinsames Kochen), regelmäßig findet auch ein Second-Hand-Kleider-Markt statt.

Anknüpfend an die Bedürfnisse der Eltern wurden darüber hinaus in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bund bereits mehrere Sprachkurse mit integriertem Bewerbungstraining durchgeführt. Geplant sind weiterhin Kurse zur Stärkung der Erziehungskompetenz.

Module zu weiteren Themenfeldern sind in Vorbereitung: Angebote zur Hausaufgabenhilfe, Verbesserung des Sportangebots und andere.

Kooperationspartner